Du bist totaler Anfänger und träumst davon, in einer aufregenden Band zu spielen? Heute machen wir deinen Traum wahr! Diese Anleitung weist den Weg. Dein Ziel:
Mit so wenig Zeit- und Arbeitsaufwand wie möglich ein vollwertiges Mitglied in einer tollen Band werden!
Alles beginnt mit der Wahl des richtigen Instruments: Dem E-Bass.
Freunde dich mit der Idee an, Bassist zu werden. Du hast gar keine Wahl. Werfen wir einen Blick auf die anderen Bandinstrumente:
- Gitarre – bist du irre? Jeder spielt Gitarre! Bands suchen nie nach Gitarristen, aber jeder Gitarrist sucht verzweifelt nach Bassisten und Drummern für seine „Band“, die bisher nur aus ihm selbst und seinem Kumpel besteht, der auch Gitarre spielt.
- Gesang – nur für Ausnahmetalente oder Menschen ohne Arme denkbar. Es braucht zu viel Übung, bis du im rauen, scheppernden Bandkontext anhörbar singen kannst. Paradox: Je mieser du singst, desto besser schätzt du dich ein.
- Keyboard – Keyboards sind sinnlos. Keyboarder machen die Band weich und keiner mag sie. Wie viele deiner Lieblingsbands haben einen festen Keyboarder? Naa? Eben!
- Schlagzeug – Lust auf Tinnitus, Polizei, wütende Nachbarn? Anfänger spielen ewig neben dem Beat. Jeder Schlagzeuger lebt in der Angst, demnächst durch einen Drumcomputer ersetzt zu werden. Schlagzeuger haben viel zu schleppen und aufzubauen. Auf Konzerten kann das Publikum sie nicht sehen.
Bleibt nur der Bass. Vier Saiten, vier Argumente:
1) Seit sich die White Stripes aufgelöst haben, braucht jede gute Band einen Bassisten.
2) Keiner spielt Bass. Bassisten werden händeringend gesucht.
3) Die einfachsten Basslinien der Welt sind genau das, was jede Band von dir hören will.
4) Das Publikum bemerkt es nicht, wenn du dich verspielst.
Bass lernen:
Konzentrier dich NUR aufs Wesentliche, um schnell fit für die Band zu werden.
– Ignorier alle Töne oberhalb des fünften Bundes:
– Lerne keine Noten, TABs reichen aus.
– Ignoriere alle Spezialtechniken (Slapping etc.). Der Sinn von Bassisten besteht darin, ihren Job zu tun und den Rest der Band nicht zu stören.
– Kümmer dich nicht um die „richtige“ Handhaltung und Technik (spiel, wie du magst. Verrenk dich nicht).
– Spiele mit den Fingern ODER einem Plektrum (probier beides aus – wähle das, was dir mehr liegt).
– Mach einen Bogen um jedes Bass-Solo. Pfui Teufel.
– Beschäftige dich nie mit Improvisation (höchstens mit der Art, die dich aus peinlichen Situationen rettet).
– Kein Basslehrer! Diese Leute bilden sich zu viel auf ihr Instrument ein.
+ Finde heraus, was Grundtöne sind. Spiele nichts anderes.
+ Lerne alle Töne der ersten 5 Bünde in- und auswendig.
+ Timing ist alles! Arbeite daran. Übe mit Metronom. Ein paar falsche Töne sind egal, nur verlier niemals den Takt.
+ Spiele simple Sachen, aber dafür sauber. Spiele beim Üben extrem langsam. Achte darauf, wie’s klingt. Soundmatsch ist verboten.
+ Übe nicht, was du schon kannst (kein Lerneffekt). Fordere dich heraus.
Tipps zum Kauf eines Instruments:
– Kauf deinen Bass auf keinen Fall gebraucht.
– Ignoriere Freunde, die „Ahnung“ haben und sich „auskennen“.
– Kauf den Bass nicht online. Du brauchst ab und zu Service vor Ort.
– Gib mindestens 250 € für den Bass aus, sonst kaufste Schrott.
– Dein Verstärker muss auch 250 € kosten. Wenn du eine Kombo mit Boxen kaufst, muss sie groß und schwer sein. (Wer kein Veganer ist, sollte das Ding gerade noch tragen können).
– Kauf ein Stimmgerät dazu. Verwende ein gescheites Instrumentenkabel. Kauf eine stabile Instrumententasche. Kauf kein „Bass-Set (all inclusive)“
Okay. Wenn du dir dieses Tutorial zu Herzen nimmst, werden sich die Bands in 6 bis 8 Wochen um dich reißen (aber erwarte keine Groupies). Herzlichen Glückwunsch.